Der Collie

Jahrhunderte hindurch waren die Collies außerhalb des Südens Schottlands unbekannt, wo sie als Wachhunde die großen Schafherden in relativer Freiheit hüteten. Aber 1860 fand Königin Victoria während eines Aufenthalts im Schloß Balmoral gefallen an dieser Hunderasse und nahm einige Exemplare nach Windsor mit Und dann dauerte es nicht mehr lange, bis der Collie zum Modehund wurde; Briten und Amerikaner vernarrten sich in die Rasse, wobei Snobismus keine geringe Rolle spielte.
In geschlossenen Räumen zeigt sich der Collie oft uninteressiert, wird aber sehr aktiv, sobald er ins Freie kommt. Zweifellos in Erinnerung an eine weit zurückliegende Vergangenheit schleicht er manchmal durch die Gegend, als wolle er sich einem Schaf nähern, ohne es zu erschrecken.

Die Ohren des Collies - oder vielmehr deren Hörvermögen - sind besonders eindrucksvoll: Bei Aufmerksamkeit halb stehend nach vorne getragen, mit leicht überhängenden Spitzen, vermögen sie einen Pfiff oder sogar die Stimme des Herrn aus mehr als 1,5 km Entfernung zu hören.

Kräftig sensibel und leicht träumerisch, misstraut der Collie allen Fremden; doch seinem Herrn und dessen Familie gegenüber zeigt er große Anhänglichkeit und Treue. Seine Liebe zu Kindern und ein sehr stark entwickelter Besitzinstinkt machen ihn zu einem vortrefflichen Wachhund. Mit seinem Mut, Lerneifer und seiner Intelligenz besitzt er alle Eigenschaften, die nötig sind, um ihn zu einem vortrefflichen Schutz- oder Blindenhund auszubilden.

Größe: Rüde 56-61 cm, Hündin 51-56cm, Gewicht: 18-29 kg


Zur Geschichte: Der Collie stammt vermutlich von einer einheimischen Hunderasse aus dem Norden der Britischen Inseln und den Schäferhunden der Römer ab, die sie etwa im 4. Jahrhundert v. Chr. dorthin mitbrachten. Vor sehr langer Zeit mag er auch mit dem Neufundländer und dem Deerhound gekreuzt worden sein.

Im 13. Jahrhundert gab es einen kleineren Collie, der einen breiteren Kopf hatte als die heutige Rasse. Zu Beginn des letzten Jahrhunderts war man bemüht, die Rasse als Schäferhund weiter zu verbessern; deshalb kreuzte man ihn 1830 mit dem Barsoi, um seine Gestalt zu verfeinern, und erreichte so tatsächlich eine Hunderasse mit schlanken Bau, längeren Kopf und schöneren Fell.
1840 wurde die Hunderasse Collie endgültig anerkannt, und der Collie-Club legte seinen Standard fest.

Die Varianten des Collie

Es gibt den Langhaar-, den Kurzhaar-, den Bearded und den Border Collie; die drei letzten sind weniger verbreitet als der langhaarige Collie, haben aber die gleichen fernen Ahnen.
Der langhaarige Collie, entstanden aus einer Kreuzung des Smooth Collies mit dem Greyhound, ist zur Zeit in Mode. Der Bearded Collie, gezüchtet aus dem Rough Collie und dem Bobtail, hat von den letzteren das reiche, struppige, shciefergraue oder fahlrote Fell.
Diese Hunderasse ist im kommen. Der in Großbritannien, Irland und Schottland sehr verbreitete Border Collie ist als Hüter von Herden spezialisiert. Der von den Shetlandinseln stammende Sheltie ist eine eigene Rasse, vom Aussehen her eine Miniaturausgabe des großen Collies. Er ist im Begriff, in Mitteleuropa ein gesuchter Begleithund zu werden.

Lassie der Filmstar

Die Hündin Lassie wurde in den vierziger Jahren in Hollywood durch ihre überraschende schauspielerische Begabung ein Star. Die erste Lassie, eine empfindsame und ausdrucksvolle Hündin, kaufte der Ausbilder Rudd Weatherwax für fünf Dollar; sie siegte beim Wettbewerb über 300 andere Hunde, indem sie meisterhaft die gestellte Aufgabe bewältigte: Es galt, einen Fluss auf einer Furt zu überqueren und sich am anderen Ufer völlig erschöpft niedersinken zu lassen.

MGM (Metro Goldwyn Mayer) engagierte sie für 500 Dollar je Woche und drehte mit ihr den erfolgreichen Film Lassie kehrt zurück. Sie erhielt daraufhin einen Siebenjahresvertrag mit einer Wochengage von 1800 Dollar, die nach dem dritten Film auf 8000 Dollar gesteigert wurde.
Als sie an Altersschwäche starb, verheimlichte man ihren Tod. Eine ihrer Tächter übernahm ihre Nachfolge, ohne dass die Zuschauer es merkten. Fünf Lassies folgten bereits einander auf dem Bildschirm.

Standard des Collie ( FCI)

Allgemeines Erscheinungsbild: Stellt einen Hund von großer Schönheit mit gelassener Würde da. Dabei ist kein Einzelteil unproportioniert zum Gesamtbild. Charakteristika: Der Körperbau ist geprägt von Kraft und Aktivität, er ist frei von Plumpheit und ohne jede Spur von Grobheit.Der Ausdruck ist von größter Wichtigkeit. Betrachtet man die hierfür relevanten Merkmale, so wird er geprägt durch die vollkommene Ausgewogenheit und richtige Zusammensetzung von Schädel und Vorgesicht, Größe, Form, Farbe und Sitz der Augen und korrekt angesetzte und richtig getragene Ohren.

Wesen: Freundlich veranlagt, ohne jegliche Spur von Nervosität oder Agressivität.

Kopf und Schädel: Die Besonderheit des Kopfes ist von großer Wichtigkeit; er muß im Verhältnis zur Größe des Hundes betrachtet werden. Von vorn oder von der Seite gesehen gleicht der Kopf einem gut abgestumpften, sauber geschnittenen Keil mit glatten Außenlinien. Der Schädel ist flach und verjüngt sich an den Seiten allmählich in einer glatten Linie von den Ohren bis zur Spitze der schwarzen Nase, ohne das die Wangenknochen hervorstehen und ohne das der Fang spitz und dünn wirkt. Im Profil betrachtet verlaufen die obere Linie des Schädels und des Vorgesichts paralell und gerade und sind gleich lang. Sie werden durch einen leichten, jedoch wahrnehmbaren Stop oder Absatz geteilt. Der Mittelpunkt zwischen den inneren Augenwinkeln (der gleichzeitig das Zentrum eines korrekt plazierten Stops ist) stellt den Mittelpunkt einer ausgewogenen Kopflänge dar. Das Ende des glatten, gut gerundeten Fanges ist stumpf, niemals quadratisch. Unterkiefer kräftig und gut geformt. Die Tiefe des Schädels von den Augenbrauen zur Unterkante des Unterkiefers hin, darf niemals übermäßig sein (insgesamt nicht tief). Nase grundsätzlich schwarz.

Augen: Sehr wichtiger Punkt, sie geben dem Hund den lieblichen Ausdruck (auf keinen Fall sehr klein), etwas schräg eingesetzt, mandelförmig und von dunkelbrauner Farbe, ausgenommen bei den Blue-merles, bei denen die Augen häufig (eines oder beide ganz, oder eines oder beide teilweise) blau oder blaugefleckt sind. Der Ausdruck ist voller Intelligenz, mit einem lebhaften und wachsamen Blick beim Lauschen.

Fang/Gebiß:Die Zähne sind von guter Größe. Kiefer kräftig, mit einem perfekten, regelmäßigen und vollständigem Scherengebiß, das heißt wobei die obere Schneidezahnreihe ohne Zwischenraum über die untere greift und die Zähne senkrecht im Kiefer stehen.(Details)

Ohren: Klein,weder zu nahe beieinander auf dem Schädel, noch zu weit voneinander angesetzt. In der Ruhe zurückgelegt, jedoch sobald seine Aufmerksamkeit erregt wird, nach vorne gebracht und halb aufrecht getragen; das heißt: annähernd zwei Drittel des Ohres stehen aufrecht und das obere Drittel kippt auf natürliche Art nach vorne, unter die waagrechte Linie der Kippfalte.

Hals: Muskulös, kraftvoll, von angemessener Länge und gut gebogen.

Vorhand: Schultern schräg und gut gewinkelt. Vorderläufe gerade und muskulös, wobei die Ellenbogen weder nach innen noch nach außen drehen, mit nicht zu starken Knochen. (Details)

Körper: Im Vergleich zur Schulterhöhe etwas länger, Rücken fest, mit leichter Wölbung über der Lendenpartie. Rippen gut gewölbt. Tiefe Brust, dabei hinter den Schultern ziemlich breit..

Pfoten: Oval, mit gut gepolsterten Sohlen. Zehen an den Vorderpfoten gut, an den Hinterpfoten etwas weniger aufgeknöchert und dicht zusammenstehend.

Rute: Lang, ihr Knochenende reicht mindestens zu den Sprunggelenken. In Ruhe wird sie tief, mit leicht aufgebogener Spitze getragen. Bei Erregung kann sie höher, jedoch niemals über dem Rücken getragen werden.

Gangart/Bewegung: Die Bewegung ist ein unverkennbares, charakteristisches Merkmal dieser Rasse. Ein gut gebauter Hund dreht niemals die Ellenbogen aus, dennoch kommen sich die Vorderpfoten in der Bewegung verhältnismäßig nahe. Strickendes, kreuzendes oder rollendes Gangwerk ist höchst unerwünscht. Von hinten betrachtet stehen die Hinterläufe von den Sprunggelenken zum Boden paralell, jedoch nicht zu eng zusammen. Von der Seite gesehen ist die Bewegung fließend. Hinterläufe kraftvoll mit starkem Schub. Ein entsprechend raumgreifender Schritt ist erwünscht, dieser sollte leicht und mühelos sein.

Haarkleid: Paßt sich den Umrißlinien des Körpers an, sehr dicht. Deckhaar glatt, es fühlt sich hart an. Unterwolle weich, pelzig und sehr dicht, nahezu die Haut verbergend.

Mähne und Halskrause üppig. Maske und Gesicht glatt und kurz. Ohren an den Spitzen kurz, zum Ansatz hin zunehmend mehr Haar. Vorderläufe gut befedert. Hinterläufe oberhalb der Sprunggelenke üppig behaart, unterhalb jedoch kurzhaarig. Rute sehr üppig behaart. Farbe: Drei anerkannte Farben: Zobelfarben-weiß, Tricolour und Bluemerle.

Zobelfarben: Jede Schattierung von hellem Gold bis zum satten Mahagoni oder schattiert zobelfarben. Helle Stroh- oder cremefarbe ist höchst unerwünscht.

Tricolour: Vorwiegend schwarz mit satten, lohfarbenen Abzeichen an Kopf und Läufen. Ein Rostschimmer im deckhaar ist höchst unerwünscht.

Blue-Merle: Vorwiegend klares, silbriges Blau, mit schwarzen Flecken oder schwarzmarmorierter Zeichnung. Satte lohfarbene Abzeichen sind erwünscht, ihr Fehlen sollte nicht beanstandet werden. Große schwarze flecken, schieferfarbe oder ein Rostschimmer im Deckhaar als auch in der Unterwolle sind unerwünscht.

Weiße Abzeichen: Alle vorgenannten Farben können die für den Collie typischen weißen Abzeichen mehr oder weniger aufweisen. folgende Zeichnung ist vorteilhaft: ganz oder teilweise weiße Halskrause, weiße Brust,Läufe und Pfoten, weiße Rutenspitze. Auf dem Vorgesicht und/oder am Schädel darf eine Blesse vorhanden sein.

Größe: Widerrist: Rüden 56 - 61cm Hündinnen 51 - 56cm.

Fehler: Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten sollte als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung im genauen Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte.

Anmerkung: Rüden sollten zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Skrotum befinden.